Malaysia/ Singapur
Im Raum Asien angekommen können wir sofort bestätigen, ohne dem Drehkreuz Singapur geht hier nichts. Schon bei unserer Flugsuche war dies zu merken, fast alle Flüge gehen über Singapur. Aber wir sind ja vorbereitet in diesem Punkt und haben uns schon zu Haus von einem Bekannten an einem Abend über Singapur berichten lassen. Dieser hat hier mehrere Jahre gewohnt und meinte gleich einleitend nach 5 Tagen habt ihr alles Wichtige gesehen. Nun gut, wir kommen gerade aus anderen Stopps aus großen Städten und seine Berichte waren spannend. Daher stand Singapur fest auf unserer Liste. Darüber mal kurz nachgedacht ist schon Wahnsinn. Da erzählt dir einer von einer Stadt die mal eben 10.000 km von deiner Heimat weg ist und du siehst es als selbstverständlich an, diese zu besuchen. Wir haben nun den 13.02.24 und sind nach einem ruhigen und geräumigen Flug mit Singapur Airlines nach rund 8 Stunden gelandet. Dies war der zweite Flug mit einem so großen Flugzeug bei dem man zwischen den Kategorien „Economy“ und „Ferienwohnung“ wählen kann. Das Gefühl mit zweistöckigen Flugzeugen (A380) unterwegs zu sein und dabei Menschengruppen von 520 bis 800 Passagieren zu beherbergen, lässt noch immer staunen. Die Zeit verging wirklich wie im Flug, Multimedia, mehrfach warmes Essen und als Nachtisch Kuchen sowie Schokoeis.
In Singapur angekommen, haben wir aufgrund der gut gewählten Flugdaten auch kein Schlafdefizit und können sofort alles genießen. Zunächst fällt das sehr geordnete Vorgehen auf, selbst das Verlassen des Flughafengebäudes, welches eher einem Einkaufstempel ähnelte, war erst gestattet, als unser Taxi direkt vor der Tür stand. Mit rasantem Fahrstiel ging es ins Hotel und nach dem Einchecken noch eine Runde um den Block. An der Ampel sahen wir wohl etwas ratlos aus, auf der Suche nach einem Lebensmittelladen für das Abendessen und so wurden wir freundlichst während der Rotphase beraten.
Am nächsten Morgen dann in das Stadtzentrum um wie immer zunächst die Karten für den ÖPNV zu kaufen. Touristenpass macht es möglich; diesen gejagt und erlegt, standen uns nun alle Schranken offen. Im Zeitfenster von 3 Minuten konnten wir nun per U-Bahn oder Bus in alle Richtungen der Stadt sausen. Wir nutzen meist die U-Bahn, da diese völlig autonom mit gefühlten 200 km/h durch den Untergrund rast. Das klappt alles sehr gut, nur das Gefühl „da ist kein Fahrer drin“ ist noch neu für uns Sachsen. Wer an dieser Stelle Angst bekommt dem sei gesagt, manchmal fährt ein Servicemitarbeiter mit der dann an der vordersten Scheibe 3 Saugknöpfe von innen anklebt, dann auf seine App schaut und am nächsten Halt wieder aussteigt. Da die Mimik schwer zu deuten ist kann man nun überlegen, wollte er schnell weg oder ist alles nach Plan. Wir fühlten uns jedenfalls sicher. Sämtliche Pfeile die die exakte Laufrichtung angeben wurden eingehalten sowie auch die Stellen, an denen man zu stehen hat, wenn man warten muss. Vielleicht lag es aber auch an dem Sicherheitsgefühl der Millionen Kameras. Jedenfalls einmal akzeptiert stören diese dann nicht weiter. Auf Dauer wären uns die vielen Regeln zu bestimmend, auch wenn die Ansprache/Aufforderung immer „kindlich bebildert“ daherkommen.
Das Wetter in Singapur war tagsüber zu heiß, daher gab es viel Abendleben. Dies ist auch bei der viel beleuchteten Stadt kein Problem und sehr schön anzuschauen. So waren wir mehrfach an der Bayfront und genossen den herrlichen Ausblick auf die beleuchtete Skyline der gigantischen Häuser. Es gab mehrmals am Abend Wasser/Lasershows die auch die Einheimischen begeisterten. Es war kühler und die Leute waren lebendig in den Straßen unterwegs; so auch wir.
Der Besuch der „Sentosa Insel“ auf der sich einige Attraktionen versammeln, stand auch auf unserem Plan. Hier schwammen wir zufrieden im Ozean. Nur der etwas skurrile Horizont bestehend aus riesigen Schiffen die auf die Einfahrt in den Hafen warteten, war gewöhnungsbedürftig. Diese riesen Schiffe oder die sichtbar angelegten Hai-Netze ließen noch erahnen, was um ein herum eigentlich so los ist. Wir besuchten den südlichsten Punkt Asiens, waren dem Regenschauer für die Abkühlung dankbar und verbrachten schöne Stunden im SEA Aquarium, welche Pools mit viel Wasser (bspw. eins mit 18 Mill. Liter) und tolle Fische, Quallen, Delphine, Mantas und weiteres Meeresleben enthielt. Mit der natürlich autonom fahrenden Hochbahn fuhren wir zurück und genossen die Essensauswahl.
Der Garden by the Bay ist ebenfalls ein Höhepunkt der Stadt, den wir uns ausführlich, einmal am Tag und dann am Abend angesehen haben. Die künstlich/lebenden Bäume sind am Abend besonders schön anzusehen. Es gibt auch noch riesige Gewächshäuser, in denen es zu unserer Zeit eine Wasser/Regenwald-Welt und eine andere mit einer Blumenausstellung gab. Da wir die verschwitzten Besucher herauskommen sahen und wir schon ohne „Treibhaus“ schwitzten, verzichteten wir.
An der Bayfront konnten wir bei einer ganz besonderen Drohnen-Laser-Show teilnehmen. 1500 Drohnen malten fliegende Drachen und unterschiedlichste Formen in den Himmel. Diese Show war nur ein paar Tage anlässlich des chinesischen Neujahrsfestes zu sehen. Im Drachenjahr 2024 wurde allen Besuchern etwas sehr Einzigartiges geliefert. Dies hat uns sehr gefallen! Drohnen für die Kunst :-).
In Singapur treffen sich alle Nationen. Und so gab es natürlich Chinatown und Little India. In Little India besuchten wir den Tempel und konnten bei einer Zeremonie dabei sein. Für mich wirkte es aber mehr wie ein Schauspiel, die Priester waren richtig dick und unterhielten sich über weltliche Dinge während sie scheinbar rituelle Handlungen vollführten. Die Menschen brachten ganz viel Essen und Geld in den Tempel mit, welches sofort eingesteckt wurde.
Chinatown war sehr herausgeputzt und ein tolles und recht preisintensives Restaurant reihte sich an das Nächste. Wenn man möchte, kann man hier den ganzen Tag essen und trinken. An jeder Bahnstation auf jeder Straße gibt es die fantastischsten und komischsten Essen und Getränkeläden. Und scheinbar essen auch alle Menschen ständig. Außer wir, weil wir irgendwann satt waren.
Da die Tage der Stadtbesichtigung sehr anstrengend waren und da Singapur auch keine günstige Stadt ist, haben wir einen Weiterflug zu unserem nächsten Ziel abgesprochen. Dort wollen wir zunächst eine klassische Entspannungszeit einlegen, bevor wir weiter durchs Land ziehen. Gesucht, gebucht und ab ging es nach Vietnam. Aber dies ist ein anderes Reisekapitel von dem wir hier an dieser Stelle noch nicht weiter berichten wollen.
Nun viel Spaß beim Betrachten der Bilder aus Singapur.