
Die Vorbereitungsphase
Die Vorbereitung ist der Anfang einer Reise und sollte somit immer Freude bringen, da man ja viele neue Dinge plant und sich auf Orte vorbereitet, in denen man noch nicht war. So etwa hatten wir uns dies vorgestellt und auch viel Zeit eingeplant, um uns vorzubereiten.
Nach den ersten Gesprächen mit Weltreisenden haben wir die unterschiedlichen Typen von "alles muss perfekt durchgeplant sein" bis hin zu "ich fahre einfach los" kennengelernt. Dennoch haben wir unseren Ansatz gefunden und uns für eine Mischung aus strukturiertem Start und wir lassen uns treiben gewählt.
Zum Thema medizinische Absicherung haben wir auf Sicherheit gesetzt und fleißig unseren Impfplan nach ärztlicher Beratung abgearbeitet. Bei der Art zu Reisen und bei den großen Fragen, Wo will ich hin?, Was nehme ich mit? haben wir uns mit Freunden die bereits Teilziele aus unserer Wunschliste erleben durften getroffen und wertvolle Tipps bekommen. An dieser Stelle herzlichen Dank an euch !
Aber noch einen Schritt zurück. Die Wunschliste, naja war bei uns eher eine Wunschpinnwand indem jeder von uns und unabhängig vom anderen seine Pinnandeln gesetzt hat. Zum Glück gab es gemeinsame Ziele :-). Glück gehabt, aber eben auch sehr viele Ziele. Im Verlauf der Vorbereitung wurde schnell deutlich, diese Ziele alle in einem Jahr - denn dies ist unser zeitliches Limit - wird wohl eher nichts. Der Blick auf die Wunschpinnwand zeigte eine Route, für die wir wohl lieber 3-5 Jahre hätten einplanen sollen.
Aber jeder fängt klein an und für uns ist es eine gute Möglichkeit diese Art des Reisens kennenzulernen, da die bisherigen Urlaube es nie über 3,5 Wochen am Stück brachten.
Eine große Herausforderung war neben der Abstimmung zum Sabbatjahr mit dem Arbeitgeber, die Vermietung unseres Hauses. Aber auch letzteres ist uns gut gelungen und wir zogen sogar vorzeitig aus - und 2 Monate vor der Abreise in eine WG. Dies war ein wertvoller Schritt, da nun schon das wichtige Minimieren des Hab und Guts frühzeitig anstand. Man glaubt ja nicht was sich so alles ansammelt, wenn man ein normales Leben zwischen Arbeit und Freizeit führt. An dieser Stelle gern ein Hinweis: Dinge, die man 3 Jahre nicht gebraucht hat, können weg. Wir hatten die Aufgabe unser Leben so zu minimieren, dass wir vom Leben im Haus mit Garten nun alles in 2 große Rucksäcke packen mussten, was wir mitnehmen wollen. Aber dazu gern später mehr. An dieser Stelle nur mal ein kleiner optischer Eindruck.
Die Reiseroute
Wenn ihr hier seid, um eine professionelle Reiseroute erläutert zu bekommen und makellose Instagram-Bilder zu finden, dann seid ihr leider falsch gelandet. Hier dreht sich alles um die echten Abenteuer, die peinlichen Momente und die Geschichten, die man nicht im Reiseführer findet.
An dieser Stelle wird es viel zu berichten geben, aber das Fazit zu erst.
Wir kennen die Route nicht !
Wie schon geschrieben wollten wir geplant losfahren und haben uns zum Ziel gesetzt, wenn wir im Oktober losreisen, wollen wir mit dem Sommer reisen. Daher ist unser erstes Ziel dem, Motto "don´t worry" nachzugehen. Dies passt gut für den Start, so finden wir und daher wird eine Inselgruppe für einen guten Beginn unserer Reise sorgen. Ein weiterer Punkt ist der finanzielle Ansatz. Jeder der eine so große Reise machen möchte, fragt sich immer zuerst "Wie soll ich das bezahlen?". Aber auch dazu werden wir gern im Reiseverlauf berichten und unsere Erfahrungen teilen. Um nun nicht zu vorsichtig zu reisen und betrachtend die Länder die nun vor uns liegen, nehmen wir erst die teuren Orte der Welt unter die Lupe. Wer will den schon im Verlauf der Reise immer den Gedanken haben "die teuren Orte kommen noch". Somit steht es für uns fest:
1. Station Hawaii / 2. Station Neuseeland / 3. Station Australien.
So gedacht und auch so gehandelt, bis zum Hinflug nach Sydney liegen flexible Flugtickets bereit. Danach und während dieser Stationen bestimmt unsere Lust oder auch die Visabestimmungen die Weiterreise und die Folgeziele. Dies ist ein schönes Gefühl.
Wer sich nun eine zeitliche Angabe wünscht, wird nicht enttäuscht. Abreise 10.Oktober 2023 / Rückreise vor. 15.Oktober 2024.
Vor uns liegen aufregende 372 Tage und wir sind bereit für die Welt.
Wer möchte kann uns über Polarsteps folgen. Dazu bitte einfach eine Anfrage per Kontaktformular und ihr bekommt einen Einladungslink.
Häufig gestellte Fragen
Willkommen in unserem "Frag mich alles, ohne dass du dich blamierst" Bereich! Hier findest du Antworten auf Fragen, die sehr oft gestellt werden. Dieser Bereich wird sich im Laufe unserer Reise füllen.
Campervan mieten oder kaufen ?
An dieser Stelle gern noch unsere Sichtweisen und Umsetzung zu dieser Frage. Betrachtet man den Durchschnittspreis von mind. 100 € pro Tag für einen Campervan (Mittelklasse) Selfcontaint, hat man zwar ein neueres Fahrzeug und ggf. mehr Platz, muss sich um keine Dinge kümmern wenn etwas kaputt ist, hat aber auch dafür 3000 € pro Monat aufzuwenden. Diese sind dann für immer weg aus der Urlaubskasse. Bei der Ausnutzung der erlaubten Visazeit von 90 Tagen sind dies somit 9000 €. Dies war uns Anlass genug den Kauf (so wie viele andere Langreisende auch) in die Auswahl zu nehmen.
Unsere Recherche begann vor vielen Monaten und wir haben uns einem Camperausstatter anvertraut, der alte Busse kauft und diese neu mit einer Campingausrüstung ausstattet. Weiterhin kümmert er sich um eine Straßenzulassung, gibt 21 Tage Fahrzeuggarantie etc.. Kostentechnisch kommt dies auf das Gleiche raus und mit etwas Zusatzwünschen sind da 10.000 € schnell erreicht. Dennoch besteht ja nach Saison die Möglichkeit, durch den Wiederverkauf des Campers einen besseren Schnitt zu machen, als bei der reinen Miete. Das Thema Zulassung ist schnell erledigt. Nach dem Kauf sind wir zum Postamt gefahren und haben das Auto auf uns schreiben lassen. Dies dauert 3 Minuten, ist kostenlos und man ist offiziell Campervanbesitzer. Eine KfZ Steuer gibt es nicht, eine Haftpflicht ist nicht Pflicht. Lediglich bei einem Diesel muss man sich eine Zusatzplakette kaufen (und diese nach Ablauf erneuern), da man im Nachgang Steuern auf den verbilligten Sprit zahlt. Dies geschieht natürlich beim Postamt und man bestimmt die Laufleistung selber über die Angabe der Kilometer die man kauft. Lohnt sich dennoch, Diesel kostet 2,05 NZDoller und Benzin mind. 2,70 NZDoller.
Wir haben uns auch für einen Diesel entschieden, da er mit seinen rund 177.000 km voll im Saft stand.
Das Thema Versicherung haben wir noch abgedeckt, indem wir eine für Touristen vorbereitete 3monats Haftpflicht für 77 € abgeschlossen haben. Somit sind alle Schäden an Dritte abgesichert. Schäden am eigenen Camper kann man nicht absichern. Aber ohne zu fahren ist sehr mutig wie ich finde, da muss man alles aus eigener Tasche bezahlen, wenn ein Dritter Schaden erleidet und das muss nicht nur Blechschaden sein.
Jedenfalls haben wir bisher als Zusatzkosten die Dieselsteuer, einen Ölwechsel (150NZD), zwei neue Vorderreifen (300NZD) und ein neues Gelänk an der Antriebswelle (500 NZD) aufwenden müssen, gegenüber einem Mietcamper.
Der Wiederverkauf gestaltete sich leider schleppender als gedacht. Dies lag zum einen an der fast endenden Saison und zum anderen an dem zum Zeitpunkt sehr vielen Angeboten auf dem Markt Christchurch. Hier also gleich der erste Hinweis für Nachmacher; Saison genau beobachten! Wir jedenfalls hatten einige Mühe und Zeitaufwendung Händler abzufahren und potentielle Angebote einzuholen. Die Inserate auf Trademe und Facebook haben nichts gebracht; hier ist man einer von sehr vielen, die einen Camper verkaufen wollen und man sieht nur die Preise fallen. Letztendlich haben wir von der Rückkaufoption unseres Verkäufers Gebrauch gemacht und den Camper dort verkauft. Da es nur um den reinen Autowert ging, haben wir mit allen noch sehr guten und teilweise nagelneuen Ausstattungen wie Gaskocher, Decken, Kissen und Geschirr eine Spendenaktion umgesetzt. Alle Artikel haben wir an einen Second-Hand-Shop gespendet, bei dem wir wissen, hier kommen viele Bedürftige vorbei die sich über diese Dinge freuen werden. Finanziell gesehen sind wir mit dem Camperkauf dennoch besser als bei einer Anmietung gelandet, da wir anstatt der 9 Wochen Mietgebühr, nur einen Aufwand von rund 5.000 € hatten. Dieser wäre noch weiter zu minimieren, wenn man entweder noch länger reist oder einen besseren Wiederverkaufswert erzielen kann. Welche Variante jeder auch wählt, ein überlegtes Handeln ist in diesem Punkt sehr zu empfehlen.